Wir trinken so viel wir können, den Rest verkaufen wir : über Werber und Werbung

Baginski, Rainer, 2000
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-19829-6
Verfasser Baginski, Rainer Wikipedia
Systematik Ac - Schrift und Textgestaltung, Buchwesen
Schlagworte Werbung, Sachbuch
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2000
Umfang 280 S. : Ill. + CD-R
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Rainer Baginski
Annotation Rezension: Wir lesen soviel wir können, und den Rest verschlingen wir. Werbefuzzies tragen immer kurzgeschorene Haare und Designerbärtchen, sind arrogant bis unsympathisch, Tag und Nacht kreativ und stehen seit Jahren schon in Verdacht, nach Fußballtrainern die eifrigsten Kokainkonsumleugner zu sein. Genau dieser Vorurteile wegen gehört Was-in-der-Werbung mit zu den am häufigsten genannten Berufswünschen bei Jugendlichen. Werbung: Das klingt spannend, nach Ideen haben und in Geld schwimmen, aber genaues weiß man nicht. "Wir trinken soviel wir können, den Rest verkaufen wir" will diesem Vakuum abhelfen. Für eine Art Berufsberatungsbroschüre ist es ziemlich umfangreich geraten, beinhaltet modernen Schnickschnack wie eine CD-ROM mit internationalen Werbespots und kostet auch noch ein Heidengeld. Lohnt sich das? Ja, das lohnt sich. Rainer Baginski, Jahrgang 1939, ist ein alter Hase in der deutschen Werbelandschaft, und was er da tut und macht und schreibt, dass ist fachkundig, gut gemacht, manchmal salopp und manchmal ein wenig selbstverliebt, aber immer interessant zu lesen. Er erzählt in mehrseitigen Kapiteln über die Geschichte der Werbung und über Design, über den Lebenszyklus von Markenartikel, über den Alltag und die Jobs in Werbeagenturen und über das, was aus Werbung wirklich gute Werbung macht. Es ist auch ein optisch ansprechendes Buch. Weil das Layout sauber aufgeräumt ist und zeigt, dass das Herz des Werbers lieber für die opulente Doppelseite schlägt denn für die Kleinanzeige. Will sagen: Die Buchstaben und die wenigen Bilder wollen atmen, auf weißer Fläche, im großen Format. Sollen sie auch. Natürlich, meckern ist einfach, gerade bei einem solchen Buch. Wer ein umfangreiches Glossar anhängt, muss sich immer fragen lassen, warum dieser Begriff erklärt wird, jener aber nicht. Oder ist den noch unbeleckten Lesern klar, dass Schweinebauchanzeigen nichts mit dem Metzger um die Ecke zu tun haben und Hot Shop nicht eine andere Bezeichnung für eine Asia-Take-away ist? Das Abhandeln in kleinen Sinneinheiten führt dazu, dass die überwiegend kurzen Kapitel keiner stringenten Logik folgen, sondern relativ beliebig aneinander hängen. Aber sei"s drum. Es gibt kaum eine verständlichere Einführung in die bunte Welt der Werbung. So viel Werbung ist erlaubt. Und verdient. *ag* Ralf Schweikart

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