Als Lehrer souverän sein : von der Hilflosigkeit zur Autonomie

Miller, Reinhold, 2011
2 Sterne
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-407-62754-4
Verfasser Miller, Reinhold Wikipedia
Systematik Cf - Pädagogik
Schlagworte Schule, Kommunikation, Beratung, Teamarbeit, Supervision, Lernprozess, Liebesentzug, Individualität, Heterogenität, Schulferne Politiker, Aggressionen, Kränkungen, Ängste, Verdrängungen, Lehrprozess
Verlag Beltz
Ort Weinheim
Jahr 2011
Umfang 236 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Reinhold Miller
Annotation Berufliche Belastungen, selbst auferlegte und fremdbestimmte Überforderungen, existenzielle Ängste oder gefährliche Druck- und Grenzsituationen münden bei Lehrern häufig in lautstarke oder versteckte Hilferufe.
Deshalb ist es ein Anliegen des Autors, das Unbehagen mit der Schule deutlich zur Sprache zu bringen. Er reflektiert die Verhaltensweisen und Tätigkeiten von Lehrern und erfasst Hintergründe und Zusammenhänge, die zur "Hilflosigkeit" führen.
Darüber hinaus bietet Reinhold Miller Informationen, Übungen und Reflexionen an, damit aus "Hilfslosen" souverän handelnde und autonome Lehrpersonen und Lernbegleiter werden. Denn nur mit ihnen lässt sich "gute Schule" verwirklichen.

Leserbewertungen

Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben
  • 2 Sterne
    Bewertung abgegeben von Leser am 18.02.2011
    Flüssig geschrieben - kann in einem Zug durchgelesen werden.

    Nichts für Berufseinsteiger - als Vorteile des Berufs bleiben wirklich nur Juli und August übrig.

    Der Arzt
    qualifizierte Ausbildung und zunehmende Erfahrung

    Beziehungsberuf
    gut eingerichtete Praxis

    Hebammen und Heller
    Einzelfallbehandlung

    Individualität der Patienten
    hohe Anerkennung durch die Öffentlichkeit

    kaum Gegenwind durch die Patenten


    stete Fortbildung/Wissen auf dem neuesten Stand

    hohes Einkommen
    große Belastungen
    hohe Verantwortung
    Probleme mit der Gesundheitspolitik

    Der Arzt zum Patienten: »Ich werde Sie genau untersuchen, Ihnen dann die Diagnose mitteilen, mit
    Ihnen die Therapie besprechen und Vorschläge machen. Ich bitte Sie meine Therapieempfehlungen nach Möglichkeit zu beachten und durchzuführen. Bei Schwierigkeiten bitte ich um Rücksprache.

    Der Lehrer
    Berufsferne Ausbildung und zunehmende Erfahrung

    Beziehungsberuf
    erhebliche Mängel in Schulen und Klassenzimmern

    Einzelkämpfer in der Klasse
    Vielfachbehandlung (oft über 30 Kinder pro Klasse)

    Heterogenität der Schüler
    geringe Anerkennung durch die Öffentlichkeit

    Gegenwind durch die Schüler- und unrealistische Erwartungen der Eltern


    geringe Fortbildung / Wissensdefizite

    mittleres Einkommen
    große Belastungen
    hohe Verantwortung
    Probleme mit der Schulpolitik

    Der Lehrer zu den Schülern: »Ich
    werde euren jeweiligen Lernstand feststellen, Ihn dann euch
    mitteilen und mit euch darüber
    reden, was Ihr wie lernen könnt.
    Bitte macht auch eure Hausaufgaben, die Ich morgen mit euch besprechen werde.
    Seite 137

    Sitzen bleiben gehört in den Schulen zum jährlichen Alltag: angstbesetzt für die Schüler, schockierend für die Eltern, mit gemischten Gefühlen der Lehrer? (Seite 33)

    Von der Hilflosigkeit zur Autonomie
    Überforderung Eigenständigkeit
    Ambivalenzen Unabhängigkeit
    Abhängigkeiten Kompromissfähigkeit
    Enttäuschung Anpassung
    Kränkung Selbstbehauptung
    Grenzverluste Abgrenzung
    Ohnmacht Stabilisierung
    Hilflosigkeit Hilfsbedürftigkeit
    Tief- bzw. Wendepunkt
    S133
    Nachweislich ist der Frontalunterricht immer noch die Nr.1 unter den Unterrichtsformen, was meist nicht auf Bequemlichkeit oder methodische Einfalt von Lehrerinnen und Lehrern zurückzuführen ist, sondern auf unzeitgemäße Strukturen, schlechte Rahmenbedingungen, unzureichendes Lehrpersonal und den inneren oder äußeren Druck, Lehrpläne erfüllen zu müssen.
    S33
    Ich bin älter geworden, meine Kräfte haben nachgelassen; die Kinder, die Gesellschaft, die Umwelt haben sich verändert. Ich erreiche viel weniger, als ich mir vorgemonnen habe ? und merke oft zu spät, wie es mich schafft! Ich bin unzufrieden, weil ich meinen Ansprüchen von früher heute kaum mehr gerecht werde.
    S124
    Nach einer Woche bereitete ich meine erste Klassenarbeit vor, teilte sie aus, ließ die Kinder arbeiten ? und merkte nach einiger Zeit, dass diese immer unruhiger wurden, tuschelten, was mich veranlasste, in einige Arbeiten der Kinder zu sehen, um dann erkennen zu müssen: mein Test war viel zu schwer, viel zu lang, die Zeit für die Bearbeitung viel zu kurz. Ich unterbrach die trotz allen eifrig Schreibenden, sammelte die unvollständigen Blätter ein ? und alle zusammen vergnügten wir uns für den Rest der Stunde. Ich passte mich an die realität an, statt stur auf den Lehrplan zu schauen, auf meinen Forderungen zu beharren und sie damit zu überfordern.
    S225